Selten hat ein Musiker einen so großen Einfluss auf die Gitarristen dieser Welt ausgeübt wie Larry Carlton. Neben einer unglaublich gefühlvollen Bending-Technik, waren es Stilmittel wie Larry's spezieller Einsatz des Volumen Pedals und der weiche Sound seiner Gibson ES-335, die ihn zu einem der gefragtesten Studiomusiker des L.A.s der 70'er und 80'er Jahre werden ließen. Und er hat nichts verlernt. Auch auf seinem aktuellen Album "Fingerprints" macht Larry seinem Spitznamen Mr.335 alle Ehre und er überzeugt mit einer geschmackvollen Fusion aus Jazz und PoP. Hierbei zeigt er das ganze Spektrum seiner Ausdrucksmöglichkeiten. Neben typischen Larry Carlton Klassikern, wie dem Solo im Song "Til I Hurt You" (mit Kollege Michael Mc Donald an den Stimmbändern), nimmt er den Zuhörer mit auf eine Reise zurück zu den Wurzeln seines musikalischen Schaffens. Stilmittel wie sein Oktav-Spiel in "Slave Song", zeigen seine starke Affinität zum Spiel der alten Jazz-Heroen Wes Montgomery und Joe Pass. Hierbei gelingt es ihm mühelos, diese Stil-Zitate homogen in den modernen Sound der Produktion einzubetten. Doch nicht nur Gitarren-Interessierte kommen beim Hören von "Fingerprints" auf ihre Kosten. So illustre Gäste wie Abe Laboriel (bass), Vinnie Colaiuta (drums), oder die Helden des L.A. Bläsersatzes Jerry Hey, Gary Grant und Larry Williams, sorgen für eine standesgemäße Unterstützung des Meisters und erfreuen mit hemmungsloser Spielfreude. Fazit: Das Album bietet einen Einblick in die Welt des "Smooth Jazz" und zeigt in aufregender Weise, wie kurzweilig anspruchsvolle Musik präsentiert werden kann. (HT) Demächst bei Planet Guitar: Interview und Workshop mit Larry Carlton. |