Creed waren die Shootingstars des Jahres 1998. Ihr Debüt-Album "My Own Prison" verkaufte sich über 2,5 Millionen mal . Ausverkaufte Konzerte und das 99'er Nachfolgewerk "Human Clay", das mit 10 Millionen verkauften Exemplaren in den U.S.A mittlerweile den Diamant Status inne hat, unterstrichen die kontinuierliche Entwicklung des Quartetts aus Tallahasee/Florida, hin zu einem der interessantesten und erfolgreichsten Rock-Acts der letzten Jahre. Jetzt will es die Band um Sänger Scott Stapp und Gitarrist Mark Tremonti noch einmal wissen und veröffentlicht den langersehnten Nachfolge-Silberling Wheathered. Grund genug für uns, dich mit einigen Background Infos rund um die Entstehungsgeschichte Creeds zu versorgen.

Im Gegensatz zu vielen Bands der 90er gehören Creed, ähnlich wie Korn oder Days Of The New zu den Vertretern des Rock-Genres, die mit ihrer Musik eine echte Message verbreiten wollen. Zwar treffen Creed mit ihrem Sound den Geschmack der breiten Masse, nichts liegt ihnen jedoch ferner als sich in irgendeiner Weise an gängige Klischees oder Normen anzubiedern. Erklärtes Ziel der Jungs um Scott Stapp ist es, den mehr oder weniger desillusionierten Kids der 90er wieder so etwas wie Glaube und Hoffnung zu vermitteln. Scotts idealistische Texte brachten Creed sehr schnell das Etikett "christliche Rockband" ein.

Gitarrist Mark Tremonti sieht das Ganze eher pragmatisch:
"Wir haben keine Probleme damit, als christliche Band zu gelten. Im Gegenteil, denn so erregen wir das Interesse der Leute. Sie fragen sich ständig: Sind sie es oder sind sie es nicht ? Eine Antwort gibt es nicht und das ist auch gut so. Man muss die Leute nachdenklich machen. Genau das bezwecken wir auch mit unseren Texten. Und es funktioniert! Wir werfen Fragen auf, über die sich der Zuhörer selber eine Meinung bilden soll. That's it !"

Scott's Fähigkeiten sich in seinen Texten intensiv und ehrlich mit gesellschaftlichen Themen auseinander setzen zu können, wurzelt in seiner Kindheit. Er wuchs in einer ultra-religiösen Familie auf und erlebte eine Jugend, die er so schnell nicht vergessen kann: Seine Welt wurde dominiert von den überkommenen Moralvorstellungen seiner Eltern, die ihm jeden Kontakt zur Außenwelt verboten. Sexualität oder der pure Spaß am Leben waren Tabu. Auch der Kontakt zur "Teufelsmusik" RockīnīRoll war ihm strengstens untersagt. Als er sich mit 16 eine Def Leppard-CD von einem Freund auslieh, wurde dies mit Hausarrest und dem Auswendiglernen von Bibelversen bestraft. "Es war alles schrecklich engstirnig. Meine Eltern haben es geschafft, mir regelrechte Schuldkomplexe einzureden. Sämtliche Gefühle wurden radikal unterdrückt. Wie in einer Diktatur, ging es nur darum, blinden Gehorsam zu leisten. Er wusste es gab keinen anderen Weg. Er musste sein Schicksal selber in die Hand nehmen. Der immer stärker werdenden Drang nach Freiheit und Eigenständigkeit der in ihm aufkeimte und dem er sich nur noch mit viel Mühe widersetzen konnte, wurde stärker und stärker und rang ihm schließlich eine Entscheidung ab.

Revolution
Es kam also , was kommen musste und mit 17 brach Scott aus seinem "Gefängnis" aus. Er zog nach Orlando und holte all das nach, was man ihm jahrelang vorenthalten hatte: Bars, Frauen und Rock N' Roll. Er lernte die Musik der Doors, Led Zeppelin und U2, kennen und entwickelte ein Faible für die Seattle-Bands der frühen 90er: Nirvana, Pearl Jam, Alice In Chains und Soundgarden. Frisch inspiriert beschloss er eine eigene Band zu gründen und zog weiter in die Studentenmetropole Tallahassee im Norden Floridas. Hier schrieb er sich an der lokalen Uni im Fachbereich Jura ein und fing damit an, Songs zu schreiben. Durch einen Zufall stieß er auf den Gitarrist Mark Tremonti - einen schlacksigen Kerl, der mit dem schüchternen Scott nun wirklich so gar nichts gemeinsam hatte. Marks Passion waren Piercings, Tattoos und die Musik von Slayer, Venom oder Judas Priest. Doch gerade die Unterschiedlichkeit der beiden ergänzte sich, rein musikalisch betrachtet, auf das Hervorragendste und machte Mark und Scott zum idealen Songwriter-Duo, ganz in der Tradition von Staley/Cantrell (Alice In Chains) oder Cornell/Thayil (Soundgarden): Scotts charismatischer Gesangs-Stil und Marks versierte Gitarrenarbeit bildeten das Fundament des Creed Sounds.

Was noch fehlte war die passende Rhythmus Sektion. Doch auch hier hatten die beiden Glück und König Zufall spielte ihnen den Bassisten Brian Marshall und den Drummer Scott Phillips in die Arme. Ausgestattet mit diesem mächtigen Backbone, konnte jetzt eigentlich nicht mehr viel schief gehen.

Die Mischung macht's
Der typische Creed-Stil basiert auf einem unvoreingenommen Umgang mit den verschiedensten musikalischen Einflüssen. Die Musik der Band ist ein Schmelztiegel der stilistischen Vorlieben der einzelnen Musiker. Scott's Faible für Jim Morrison und U2, der "härtere Background von Mark und Brian und Scott Phillips Vorliebe für den groovegeschwängerten Sound von Bands wie "Living Colour", bilden die Inhaltsstoffe des typischen Creed Sounds.

Diese Mischung aus Euphorie und Melancholie, Härte und Melodie beruft sich zweifellos auf die frühen 90er, wird aber von den vier Musikern auf eine einmalige Weise interpretiert und entwickelt. Genau dieses "sich beziehen auf das Gewesene " wurde der Band von der Presse sehr häufig zum Vorwurf gemacht. Vergleiche mit Pearl Jam oder Nirvana waren an der Tagesordnung. Auch hier zeigt Mark seinen Hang zum Pragmatismus: "Die Leute brauchen einfach düsteren, hoffnungsvollen RockīnīRoll. Schon allein deshalb, weil du nicht immer nur glücklich sein kannst, sondern auch mal Dampf ablassen musst. Seit sich Nirvana und Soundgarden aufgelöst haben, herrscht einfach ein riesiger Nachholbedarf."

Die Erfolgsstory
Ein weiterer, wichtiger Faktor der zum stetig wachsenden Erfolg der vier Jungs aus Tallahasee beigetragen hat ist sicher die Tatsache, dass es sich bei Creed um eine "echte, gewachsene Band" handelt. Hier wurde nicht von irgendeiner Plattenfirma ein Kunstprodukt am Reißbrett konstruiert. Der stetig wachsende Erfolg des Quartetts basiert vielmehr auf harter, ehrlicher Arbeit, kontinuierlichem Touren und reiner Mundpropaganda. Ohne MTV, ohne Airplay und ohne große Werbekampagnen ist es der Band gelungen, sich einen festen Platz im Rock N`Roll Biz zu erspielen. Mit dem zweiten Album "Human Clay" knüpfte die Band nahtlos an die Erfolge ihres Erstlingswerkes an und ein neuer Silberling liegt schon in der Warteschleife . Freuen wir uns drauf!

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Text- und Bildquelle: Sony/Epic

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