New Rock Workshop Special Incubus - Part I

von Hansi Tietgen

Es ist kein Geheimnis: Die Jungs von Incubus gehören zu den kreativsten Köpfen der aktuellen Rock-Szene. Auch ihr neustens Album " A Crow Left Of The Murder" strotzt nur so vor Energie, Spielfreude und eigenwilligen Ideen. Und wer schon einmal das Vergnügen hatte die Band live zu erleben der weiß, dass die Jungs auch "On Stage" richtig was los haben. Einen maßgeblichen Anteil am Sound der Band hat Gitarrist Michael Einziger. Sein einzigartiger Stil weckte auch unser Interesse und so haben wir einige der interessantesten Songs des aktuellen Albums unter die PG Lupe genommen. Viel Spaß bei unserem mehrteiligen Workshop-Special!

Als ersten Song haben wir uns den Album-Opener Megalomaniac ausgesucht. Hier zunächst die Noten zum Ausdrucken.

Megalomaniac hören...
Soundinfo:
Das Audio wurde mit einem Hughes & Kettner TriAmp Mk.II eingespielt.
 

Na dann mal los. Trotz des fetten Sounds: Michael Einziger spielt seine Riffs auf einer normal getunten Gitarre. Zumindest in diesem Song! Die Basis des ersten Teils bildet ein Riff, das durch den Sound der permanent mitklingenden (leeren) G-Saite geprägt wird. Wie du den Noten entnehmen kannst, habe ich dem ersten Takt zunächst einen G5 Powerchord, später dann einen G-Moll Akkord zugeordnet. Tja, und genau so ist es auch! Michael startet sein Riffing zwar auf einem "F" (inklusive offener G-Saite), slidet anschließend aber sofort ins "G" auf dem 5-Bund der D-Saite - dem Grundton des "G-Chords". Kurze Zeit später wird es dann interessant: Nach einem erneuten Sliding in den 8.Bund der D-Saite (Bb) driftet das Riff ins "Mollige" ab. Warum? Na ganz einfach: Da das "Bb" auf der D-Saite nichts anderes ist, als die kleine Terz eines G-Moll Akkords, erklingt in Kombination mit der offenen G-Saite ein G-Moll Akkord (ohne Quinte)! Im zweiten Takt geht es dann mit einem Eb-Dur Akkord weiter.

Die Basis des Akkords bildet ein Eb-5 Powerchord. Klanglich aufgemotzt wird das Standard-Tool des Rock-Genres wieder durch die offen gespielte G-Saite. Und als waschechte große Terz macht diese den Eb5er zu einem reinrassigen Dur-Akkord - was will man mehr!

TIPP: Das saubere "Mitklingen lassen" der leeren G-Saite ist gar nicht so einfach zu realisieren. Achte beim Üben der Riffs besonders darauf, dass du die Saiten mit möglichst senkrecht stehenden Fingern abgreifst. Nur so ist gewährleistet, dass die Greif-Finger die G-Saite nicht behindern.

Der dritte Takt ist dann wieder identisch mit Takt Numero Uno. In Takt vier startet Michael erneut mit dem eben beschriebenen Eb-Dur Akkord (kleine Abweichung: gedoppelte große Terz auf der B-Saite), bevor er den Part mit einem interessant klingenden C7 Chord beendet - wieder unter Einsatz der leeren G-Saite!



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ÜBRIGENS: Die Abbildung zeigt den Akkord inklusive Grundton. Im Riff spielt Mike ihn zunächst"ohne"!

In diesem Akkord übernimmt die offene G-Saite die Funktion der reinen Quinte. Das "Bb" auf der D-Saite ist die kl.7 und das "E" die große Terz.

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