Improvisation auf der Akustikgitarre Teil 3Seite 2
Eine Schwachstelle kann sich beim Übergang der kleinen Septime (Bb) zum Grundton C ergeben. Zwei aufeinanderfolgende Akkordtöne können das rhythmische Wechselspiel beim Spannungsaufbau und -abbau vorläufig zerstören. Mit einem kleinen Trick kann man aber auch diese Stolperstelle überspielen. An dieser Stelle kannst du einen chromatischen Durchgang einfügen und die mixolydische Leiter mit einem zusätzlichen Ton anreichern. Die so entstehende neue Leiter hat sogar einen Namen. Nicht nur Fachchinesen nennen sie: Mixolydisch-Bebob. In der Reihenfolge c, d, e, f, g, a, bb, b (und umgekehrt) treten Spannungstöne und Akkordtöne nun abwechselnd auf. Durch die zusätzliche Note b erhält die Leiter außerdem eine reizvolle chromatische Teilreihe mit den Tönen a, bb, b und c. Wenden wir uns der Praxis zu: Auch in der Bridge unseres Songs Landgeplänkel habe ich dieses Spielprinzip zum Einsatz gebracht.
Takt 15: Die absteigende Linie, die nur aus den Tönen der Mixolydisch-Bebob Skala über dem Septakkord B7 besteht, kann ein klar gegliedertes Ordnungsgefüge ausweisen. Auf dem schweren ersten und dritten Sechszehntel befinden sich die Akkordtöne b, dis, fis, a und auf dem leichten zweiten und vierten Sechzehntel die Durchgänge bb, cis, gis, e. Die Ordnung ergibt sich automatisch, wenn man eine fallende Linie mit den Tönen der mixolydischen Bebob-Skala spielt. Die fallende Linie beginnt hier mit dem Grundton bb und damit auch mit der chromatischen Teilreihe.
Und die Skala:
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